United back again in Manchester

Namaste liebe Freunde,

wie erwartet ist am 21.12.2012 die Welt untergangen - zwar nicht die Ganze - aber zumindest meine "alte Welt". Es war mein allerletzter Arbeitstag im Krankenhaus und die Zeit für neue Abenteuer hat begonnen. Das erste führte mich in der Weihnachtswoche nach Manchester zu meinen Freunden Dan & Kim. Die beiden sind dieses Jahr von der Londoner Wohnung in ein Haus in ein ländliches ruhiges Gebiet außerhalb von Manchester gezogen.

Tag 0 - 22.12.2012. Der Online-Checkin am Vortag gestaltete sich schon einmal spannend. Mein Flug wurde ohne meinen Auftrag vom Reisebüro umgebucht (d.h. Flieger wechseln in Frankfurt und nicht in Düsseldorf wie gebucht) und das Ticket wurde von Lufthansa nicht umgeschrieben. Aber nach einigen Telefonaten hat mir das Reisebüro zugesichert es würde kein Problem sein und ich könnte meine Reise antreten...

Tag 1 - 23.12.2012. Am Flughafen sagte mir dann die nette Lady beim Checkin, dass meine Buchung nicht passen würde und ich müsse beim Ticketschalter das Ticket umschreiben lassen. Das hat dann funktioniert und ich konnte schon mal bis nach Frankfurt fliegen. Als ich dort den Flieger nach Manchester betreten wollte, hat mich das Drehkreuz nicht durchgelassen und die Lufthansafrau hat gemeint, mein Flug dorthin sei in Wien gecancelt worden. Nach einer kurzen Panikattacke und Computerrecherchen von Fr. Lufthansa hab ich dann doch den letzten Sitzplatz im Flieger bekommen. Als der Flieger endlich abgehoben hat, war ich mir nun sicher, dass ich die gewünschte Destination erreiche. Wie ich so schräg hinter mich blicke, sehe ich, dass ein Riesen-Teddybär einen eigenen Sitzplatz bekommen hatte. Ich habe mich dann gefragt warum die Frau gemeint hat, ich hätte den letzten Platz bekommen. Hat da tatsächlich wer einen eignen Platz für einen Teddybär gebucht? Und wäre keine Platz mehr frei gewesen, hätte man dann den Teddy im Flieger sitzen lassen und mich in Frankfurt?
Als ich dann schlaflos in Manchester angekommen bin, haben mich Dan und Kim abgeholt. Wir waren essen, haben die Hunde Lola (Beagle) und Bella (noch ein Hund) zum gaxen ausgeführt und den Abend gemütlich auf der Coach verbracht.


Lola

Bella

Tag 2 - 24.12.2012. Am heiligen Abend sind wir mit Sam und Steve (zwei Freunde von D&K) zum Japaner nach Manchester City rein. Wir sind da bei einer riesen Kochplatte herum gesessen und der japanische Koch hat ein riesen Feuer, Tricks mit dem Besteck gemacht und uns essen in den Mund geworfen (bei mir gings zuerst 9x ins Gesicht und beim zehnten mal dann in den Mund). Nach dem Essen haben wir noch Woody besucht, ein alter Freund von Kim, der mit seinem Sohn gemeinsam die nächsten Tage bei uns verbringen wird. Woody hat eine Katze und eine Boa Constrictor, mit der ich kurze Zärtlichkeiten austauschen durfte. Sowas hab ich an einem heiligen Abend noch nicht erlebt...

 

 
 


Tag 3 - 25.12.2012. Christmas Day. Am Morgen war Kim sehr aufgeregt, weil es Zeit für die Geschenke war. Da gabs dann eine Menge davon - für mich u.a. eine Superhelden-Pyjamahose, Baked Beans, englisches Bier, ein Superhelden-Toilette-Set, ein Kochbuch für Baked Beans Gerichte, etc. Nach langen Geschenke auspacken war das Wohnzimmer voll mit Papier und dann gings ans große Kochen mit frischen Truthahn vom Bauern und vielen anderen Dingen. An diesem Tag kam dann auch Woody und wir haben uns dann allesamt ziemlich überfressen, dass ich am Fußboden vorm Fernseher eingeschlafen bin.


Gunto, Bella, Kim, Dan & Lola

Neue Pyjamahose
 
 
Finde den Hund
 
Turkey roh
Turkey nach einige Stunden im Ofen inkl Beilagen

 
English Trifle
 
Flambieren des "Christmas Puddings" mit Woody im Hintergrund


Tag 4 - 26.12.2012. Heute hat schon wieder in den Geschäften der große Sale begonnen. Wir sind also zuerst ins Einkaufszentrum und haben dann Luis, Woodys Sohn bei seiner Mutter abgeholt. Am Abend gabs dann einen lustigen Spieleabend mit Freunden und Fressen und Spuren von alkoholischen Getränken.

Tag 5 - 27.12.2012. Faulheitsbedingt und vielleicht wal ma olle a bissl brandig worn haben an diesem Tag keine nennenswerte Ereignisse statt gefunden - außer lesen, essen und sitzen.



Tag 6 - 28.12.2012. Ein Tag auf den ich schon lange gewartet habe. Wir sind ins Theater und haben uns eine Version von Peter Pan angeschaut und Captain Hook wurde von David Hasselhoff gespielt. Es war kein reines Märchen-Theater sondern es war Peter Pan, kombiniert mit Knight Rider und Baywatch-Einlagen. Man konnte dabei interaktiv mitmachen und zum Schluss wurde gab es einen Gangnam-Style-Dance-Battle. David hat etwas schlapp gewirkt, aber ein Kindheitstraum ist an diesem Abend in Erfüllung gegangen (meine erste CD war tatsächlich von David Hasselhoff).


 

Tag 7 - 29.12.2012. Heute sind wir zum Airkix gefahren. Einem Freiflug-Simulator, wo man in einer Röhre, wo unten ein Propeller mit 110 Meilen pro Stunde Luft heraufbläst, herumfliegen kann. Unglaublich! Siehe Video unten oder im Youtube Link unterhalb (ich bin der ganz zum Schluss, der am Anfang ist nur ein blutiger Anfänger ;-) !! Am Abend hab ich dann Schnitzel gemacht.


 
 

Tag 8 - 30.12.2012. Do bin i dann wieder hoam.

 

 
Manchester Town Hall - einziges Sightseeing Foto

Namaste liebe Freunde,

Günta und ich sind aus rein copyrighttechnischen Gründen mit unseren "THANK GOD I'M NEVER ALONE" - Fotos auf unten stehenden Link gewandert



 
 
Andere Fotos gibts sonst noch auf: www.500px.com/gbauernhofer

Leserbrief an die kleine Zeitung

Namaste liebe Freunde,

letzten Montag komme ich von der Station in den Pausenraum und lese dann folgenden Artikel in der kleinen Zeitung:


Dieser Artikel hat mich dann sogleich zu folgendem Leserbrief an die Kleine Zeitung inspiriert:

Von: Bauernhofer Günter
Gesendet: Montag, 10. September 2012 12:08
Bis: leserforum@kleinezeitung.at
Betreff: Herzliche Anteilnahme zum Tod des Schoßhündchens der Queen

Liebe Kleine Zeitung Redaktion!

Ich arbeite als Physiotherapeut in einem Krankenhaus und in der Mittagspause bin ich heute auf den Artikel im Internationalen Teil Ihrer Zeitung gestoßen, der über den Tod des Schoßhündchens der Queen berichtet.
Ich bin am Boden zerstört über diese Nachricht und hoffe, dass mein Gesprächstherapeut in meiner nächsten Sitzung mit mir diesen Vorfall aufarbeiten wird.
Mir sind heute schon einige PatientInnen begegnet, die starke Schmerzen haben, im Sterbebett liegen und sich dabei winden. Viele ältere PatientInnen wissen nicht, wie die weitere Versorgung ausschauen soll. Weiters höre ich auch immer wieder von der Hungernot in Afrika, Unruhen auf aller Welt, Kinderpornoringen, etc.
Doch nun sitze ich bei der Mittagspause und lese diesen herzergreifenen Artikel, der Gott sei Dank etwa eine Seite in Anspruch nimmt. Ich möchte Ihnen dafür herzlich danken, denn mir wird nun wieder bewusst, was wirklich wichtig im Leben ist. Ich hoffe, dass es der Queen und allen Angehörigen bald wieder besser gehen wird - ich wünsche ihnen viel Kraft und Druchhaltevermögen in dieser dunklen Zeit. Ich werde mich auch darum bemühen, ein Spendenkonto einzurichten!
Weiters bitte ich um erneute essentielle Berichte, wie zum Beispiel über die akute Obstipation von Lady Gagas Katze, in dem internationalen Teil ihrer Zeitung!

Mit freundlichen Grüßen

Günter Bauernhofer


Sonnenaufgangs-Revival am Plankogel

Namaste liebe Freunde,

ein paar Monate ists nun her, wo ich das letzte mal früh morgendlich aufgestanden bin und einen Sonnenaufgang genossen habe. Doch heute hat es mein Kater geschafft mich so aufzuwecken, dass ich danach nicht mehr einschlafen konnte und nach einer kurzen Phase der Trägheit hab ich mich dann doch dazu entschlossen, den alt bekannten Plankogel aufzusuchen, den ihr ja schon aus vorigen Mitteilungen kennt (wenn nicht, könnt ihr die Altjahresgeschichte ganz unten nochmal durchlesen).

Dort oben bei 1532 Metern Seehöhe scheine ich besonders ideenreich zu sein und von der schönen Umgebung inspiriert zu werden. Auch mein Leben lässt sich an diesem Platz sehr gut reflektieren...

Was genau aus meinen Vorsätzen für das neue Jahr (siehe Altjahrsgeschichte) so geworden ist werde ich am Ende des Jahres hier näher erläutern. Ich kann nur sagen, es war bis jetzt ein tolles Jahr mit vielen Erlebnissen, neuen Bekanntschaften / Freunden, viele hohe UPs, viele tiefe DOWNs und vermutlich wird sich auch noch einiges tun in den nächsten Monaten. 

Eigentlich schreib ich diesen Eintrag nur aus diesem Grund, weil ich euch die tollen Fotos von heute morgen zeigen wollte:






The Hostel Part 2

Namaste liebe Freunde!

Was bisher geschah : ich habe mich in ein unharmonisches hostel eingecheckt in welchem krieg zwischen einem Polen und einem polnischen Polenhasser (=Sebastian) herrscht, der gestern noch in mein zimmer gezogen ist und nun gemeinsam mit mir mit heimlichen fürzen zum morgendampf beiträgt!

Paul ist nie mit Zigaretten und Bier aufgetaucht. D.h. Ich musste mich mit Meditation und musik beruhigen. Wie sich heraus stellt fühlen sich einige kollegen im zimmer disharmonisch gestimmt. Am abend ist eine junge dame ins zimmer gezogen und 5 minuten später wieder ausgezogen, da sie sich von Sebastian bedroht gefühlt hat, obwohl er sie nicht direkt angegriffen hat.

Paul ist auch zu freunden in ein anderes zimmer gezogen, dh der beste zähmer von Sebastian war auch weg (wie viele von euch haben eigentlich beim gestrigen mail, anstatt KleiderHändler zuerst KinderHändler gelesen?)

Als ich aufs Klo im oberen stock gehe, steht Sebastian vor dem zimmer des anderen polen und will, dass er aus dem zimmer kommt. Als ich ihm frage, ob alles ok ist, meint er "i will kill this polish cunt". Cunt heisst auf deutsch "fotze", dass heisst er wollte mit dem Satz sagen, dass er den polen mit einer ohrfeige töten will ;-)
Ich hab zu ihm gemeint, er soll mit runter in die Küche kommen, er wollte aber nicht (hätte mit ihm auch eine runde jenga oder schworzpeterzupfen gespielt), aber er wollte sich nicht am mord hindern lassen und ich bin runter, weil mordzeuge sein ist auch uncool!
Später wurde er anscheinend ermahnt und hat dann zu mir gemeint, er mag alle menschen und dass es auch nette Polen gäbe.
Sind dies vielleicht erste erfolge durch meine meditation? ;-)
Da kein guiness von paul, habe ich beim hostelautomaten, bei dem es dich pausenlos elektrisiert, wenn man bei einem metallenen Teil ankommt, habe ich limonade gekauft und als ich in meiner Geld Börse nach Münzen suche meint mein depressiver dreadlock bettnachbar (der aus Estland nach irland gereist ist, weil er dort 2 jahre lang fast nur vor dem pc verbrachte und deswegen Depressionen bekommen hat und jetzt auf einer reise wieder den lebensfunken zu finden versucht ) dass ihm gestern in der Küche seine letzten 30 Euro die er noch hatte aus dem Rucksack gestohlen wurden und ich auf mein zeug aufpassen soll.

Zurück im zimmer probieren einige zu schlafen, jedoch traut sich anscheinend keiner richtig die augen zu schließen ^_^ ausserdem geht Sebastian dauernd aus und ein und dreht das licht auf.

Irgendwann kommt er dann hochrot und hoch wütend ins zimmer, da sein handy weg ist und er meint, es sei gestohlen worden. Aus wut tritt er seine tasche und boxt sein Matratze.
Die Mitbewohner die seine gute seite noch nicht kennen gelernt haben, bekommen angst, aber ich meine dann, dass sie keine haben brauchen, er ohrfeigt nur polen :-D
Ich sage ihm dann er soll alle seine sachen langsam und ruhig durchsehen, aber er is fix davon überzeugt, dass im anderen zimmer wo er war das handy gestohlen wurde und er meint es würde ihm nicht ums handy, sondern um die nummern gehen. Scheiss Handy abhängigkeit! Die wichtigsten nummern hat man früher noch auswendig gekannt (ja mama, deine weiß ich auch heute auswendig :-)
Sebastian zieht sich dann einen anzug an und geht und meint zu uns, dass wir uns keine sorgen wegen ihm machen sollen.
Ein zimmerkollege will, dass ich auf ein bier mit geh, aber es ist schon Mitternacht und ich will wie ein huhn auf meinen goldenen eiern sitzen bleiben und zähle die stunden bis zum aufwachen - wenn ich dann mal schlafen könnte.
Ich gebe die Musik rein, auf die ich zum einschlafen konditioniert bin, hoffe das der I pod akku bis in den morgen durchhält und es geht so einigermaßen. Mit hundert mal aufwachen, wegen bekifft, besoffenen und laut lachenden mitbewohnern, schnarchenden individuen ist es dann 6.45 bis ich mein zeug nehm und abhau. Zieh mir in wenigen sekunden noch einen kaffee runter, welcher im rahmen eines Toastbrot Frühstücks hier im Zimmerpreis inkludiert ist und gehe zum bus, in dem ich gerade sitze und ich mich plötzlich ungewöhnlich entspannt fühle, doch irgendwie habe ich mir in der früh auch ehrlich gedacht, dass es irgendwie schade is, dass ich geh, weils mich interessiert wie die stories weitergehen.
Aber vielleicht schreibt auch mein heutiges hostel in dublin spannende Geschichten!

As far as i am concerned that is the end of the matter!

Licht und Liebe! :-)

Gunter FarmHe
(danke an dieser stelle an christl die mich darauf aufmerksam gemacht hat, auch das "-er" zu übersetzen)



The Hostel

Eine einzigartige Hostel-Erfahrung



Namaste liebe freunde,




bin gestern in galway in westirland angekommen, bin vom norden bis hier 5 stunden mit dem bus gefahren, weil galway lt. reisefuehrer angeblich ein guter ausgangspunkt ist fuer sehenswerte dinge.

natuerlich hab ich mich dazu entschieden, das erstbeste hostel neben dem busbahnhof zu nehmen, was ich bereut habe und aber auch wieder nicht! :)

galway ist eine sehr unruhige stadt, im moment noch unruhiger, weil irgend ein bootsfest hier stattfindet. ich naturbursche hatte daher auch nicht das beduerfnis dazu grossartig in der stadt herumzugehen. hab mir dann 3 dosen bier / cyder gekauft und gleich hintereinander getrunken, um meine innere unruhe hier zu daempfen.

in meinem zimmer liegen 16 individuen, einschliesslich mir. und wenn ich da so in meinem bett liege hoert man immer wieder unruhige, eher agressive geraeusche aus den verschiedenen teilen des hostels. hab dann noch ein bisschen gelesen und bin dann dem rausch sei dank gut eingeschlafen. in der frueh hat es im zimmer ziemlich alkoholgedampft, aber ich darf mich in der beziehung nicht aufregen, hab auch den einen oder anderen heimlichen furz dazu beigesteuert :)

heute hab ich dann eine megatouristische bustour unternommen, die mich ua zu den cliffs of moher gefuehrt hat. hab mir schon ausgetraeumt, dass ich an den klippen eine romantische zeit mit mir selbst und mir verbringen werde. das hab ich dann auch - nur mit ca 1000 anderen leuten dort :)

wie ich zurueckkomme vom ausflug leg ich mich kurz hin und hoere dann wieder schreie und kampfgeraeusche im stockwerk ueber mir, wo ich mir dann schon vorstelle, jetzt wird gleich einer vom anderen von oben heruntergeschmissen, der dann bei meinem zimmerfenster vorbeifliegt und unten im muellueberfuellten innenhof aufklatscht.

einer der "kaempfer" beschliesst daraufhin in unser zimmer zu ziehen, da er sonst den polen (& gleichzeitig exbwohner einer haftanstalt), mit dem er gefightet hat und gleichzeitig im zimmer zusammenwohnte, moeglicherweise umbringt. er hat gemeint, er wuerde polen hassen, obwohl er selber einer ist. er scheint jedoch generell nicht ungut zu sein und laesst mich auch mit seinem fussball im zimmer spielen :) in diesem fall war fuer mich die beste wahl mich mit diesem typen anzufreunden und zu versuchen im gut zuzureden und er scheint auch wirklich nett zu sein und gratuliert alle im zimmer, die nicht aus polen sind (gott sei dank ist in diesem fall auch kein pole in unserem zimmer). es stellt sich heraus, dass er eine schwere kindheit bzw. kein schoenes leben hatte und deshalb sehr viel inneren aerger angestaut hat und versucht jetzt in irland neu durchzustarten. YAAAAAY!

gott sei dank ist noch ein anderer mann, PAUL, im zimmer, der ihm auch gut zuredet. Paul hatte auch eine schwere kindheit und arbeit als kleiderhaendler von manchaster aus und ist gerade in galway beruflich unterwegs, damit er seiner familie etwas zu bieten hat. er hat gmeint, er wuerde mir billige zigaretten besorgen und nimmt mir auch bier mit, worauf ich nur mehr warte, weil ich mich im moment hier etwas nervoes fuehle. aber andererseits ist das genau ein erlebnis, dass ich jetzt nicht mehr missen moechte und andererseit ist mein zeug so gepackt, dass ich es nur mehr aufheben brauche und davonlaufen kann.

hab in meiner reiselektuere ueber quantenphysik  gelesen, dass die meditationsform der transzentalen Meditation von EINER durchgefuehrten person in einem grossen umfeld fuer frieden sorgen kann (dazu gibts angeblich sogar studien). ich weiss nicht, wie die funktioniert, aber ich habs trotzdem probiert :) mal schaun, obs was bringt...

was mir hier auch wieder bewusst wird ist,... je mehr du mit hast, desto mehr angst hast du etwas zu verlieren. hab andauernd dass gefuehl ich muss hier sehr auf meine wertsachen (kamera,...) achtgeben, was ziemlich anstrengend ist. aber auf all meine dingen besteht ohnehin ein magischer zauber (bei den kliffen wo ich heute war wurde harry potter gedreht), sodass sie nicht gestohlen werden koennen! ein weiterer zauber ist die diebstahlversicherung meiner kamera (so wie die bruchversicherung, die ich schon einmal frueher in meinem silvesteremail erwaehnt habe), dh ich koennte die kamera einem dieb in die hand druecken und bekomme sie ersetzt. das bloede dabei ist nur das bei diebstahl der selbstbehalt hoch ist. das heisst, wenn ich die kamera loswerden will und sie ersetzt bekommen will, ists noch immer besser, wenn ich die kamera vor dem dieb am asphalt aufpick weil weniger selbstbehalt.

morgen in der frueh gehts mal zurueck nach dublin, wo ich am samstag dann mit einer freundin, bine, die gerade in dublin arbeitet einen tagesausflug unternehme und am sonntag gehen wir im phoenix park zum snowpatrol & florence & the machine konzert, wo wir heute gott sei dank noch karten auftreiben konnten, obwohls schon ausverkauft war.

ich danke dem leben fuer die aufregende zeit hier und schaetze es trotzdem auch sehr, dass ich mich zu hause in einem MEHR und sehr selten weniger harmonischen umfeld bewegen kann, aber ich bin trotzdem froh, dass ich da bin, weils mir ja gut geht!

as far as i'm concerned that is the end of the matter!

harmonie und frieden!

gunter farmer
bauernhof = engl. farm + er

Cliffs Of Moher

Zur rechten Zeit am rechten Ort


Namaste liebe Freunde,

Hier ein Auszug aus meiner Island-Reise im Mai...

...ich war so langsam dabei mit Pola (mein Leihauto, weißer Polo mit Sommerreifen, nicht öffenbaren Kofferraum und Luft verlierenden linken Vorderreifen) in den Südosten Islands zu kommen. Gestern hat ein starker Wind angefangen. Hab Pola direkt vor meinem Zimmerfenter der Jugendherberge abgestellt und wie ich dann später beim Fenster hinausschaue, sehe ich wie es Pola im Wind ziemlich heftig hin und herschaukelt, dass ich mir schon denke, jetzt wird sie dann bald umkippen. Beschließe mich dem Orkan zu stellen, hinauszugehen und das Auto mit der Schnauze voraus in Windichtung zu stellen, damit es sie nicht vielleicht wirklich umhaut. Beim Aufmachen der Tür fährt der Wind ins Auto hinein und erfasst meine Straßenkarte und trägt sie davon. Ich beginne gleich ihr nachzulaufen, doch merke auch schnell, dass das hoffnungslos ist, weil sie sowieso nach wenigen Sekunden schon über dem Meer zu fliegen scheint. Ich frage mich kurz „Warum?!“ und finde es dann aber doch ziemlich lustig, vor allem wenn ich mich selbst dabei vorstelle, wie ich der Karte nachgerannt bin.
Der nächste Tag ist dann noch immer sehr windig und ich mache mich auf Richtung Osten. Habe seit gestern jetzt noch weniger Plan als ich vorher schon hatte, abzüglich der Straßenkarte, ergibt das annähernd null Plan. Sieben Tage in Folge habe ich nun schon annähernd in sozialer Isolation verbracht, so langsam hab ich das Gefühl, dass mir Gesellschaft doch gut tun könnte. Gott sei Dank weiß das liebe Leben anscheinend immer, was ich gerade so nötig habe und stellt mir nahe den Ostfjorden ein autostoppendes Pärchen an den Straßenrand. Es ist noch immer wendig, den beiden scheint es von weiten schon scheißkalt zu sein und bleibe mit Pola stehen. Noch immer planlos, wo mich der heute Tag noch hinführen wird, beschließe ich die beiden zu fragen, wo sie hinfahren wollen und werde mich dementsprechend mit meiner Route anpassen. Bei den Hitchhikern handelt es sich um ein französiches Pärchen, das auf den Weg in die Stadt Egilstadir, etwa 200 km weiter nördlich ist. Sie steigen ein und ich habe so das Gefühl, die beiden hätten sich im Nachhinein gewünscht, ein anderes Auto gewählt zu haben, eventuell eines mit Winterreifen, Allradantrieb oder zumindest Winterausrüstung.

Kurze Rückblende: Vor etwas einer Woche habe ich einer Hostelmama von meinen Plänen erzählt in den Osten zu fahren und sie hat gemeint, ich solle aufpassen, da die Wettervorhersage Schneefall ansagt und ich habe mir dabei gedacht: „Na und? In Österreich homma a an Schnee!“ und aber nur lächelnd mit dem Kopf genickt und mich für die Auskunft bedankt.

Da fahren wir drei dann also Richtung Egilstadir. Es gibt genau zwei Straßen, die in diese Stadt führen. Wir nehmen die erste Straße und so langsam beginnt es immer mehr zu scheien. Irgendwann wird diese Straße zu einer Schotterstraße. Mittlerweile bin ich schon gewöhnt, hin und wieder auf einer Schotterstraße zu fahren und gerate dabei auch nicht mehr so schnell in Panik, dass Pola dabei etwas zustoßen könnte. Doch so langsam beginnt jene Straße anzusteigen und es kommt auch gleich einmal ein Zehn-Meter-Straßenabschnitt, auf welchen komischerweise Schnee liegt. Ich nehme Schwung mit dem Auto, schalte auf einen niedrigen Gang, weil ich irgendwo einmal gehört habe, dass das besser sein soll bei rutschigen Fahrbahnen und somit stellt dieser erste Straßenabschnitt auch kein Problem für mich da. Hundert Meter lang hat Pola dann wieder mit ihren Sommerreifen guten Halt auf Schotter bis die Straße dann wieder mehr ansteigt und der nächste Schneeabschnitt kommt. Bei diesem zweiten Versuch scheint meine niedrigtourige Schwungtaktik nicht mehr zu funktionieren und Pola entscheidet sich dazu mit ihren Reifen im Schnee durchzudrehen und stecken zu bleiben. Kein vorwärtsfahren und kein rückwärts schieben mehr möglich. Camille und Yvo (so der Namen der französischen Insassen des Vehikels) helfen anschieben und siehe da es geht weiter auf Schotterstraße. In etwa fünfzig Meter Entfernung sehe ich den nächsten Schneeabschnitt kommen, bei welchen der Schnee sehr hoch zu sein scheint. Die Straße steigt auch wieder mehr. Ich gebe gas, übliche Taktik, sehe den Schnee immer näher kommen und obwohl ich eigentlich jetzt schon weiß, dass ich da niemals durchkommen kann, da die Höhe des Schneehaufens ein Problem für die Autohöhe darstellen wird möchte ich doch das Endergebnis meiner Weiterfahrt erfahren.
Natürlich bleibt Pola stecken. Mir steigt es heiß in den Kopf, weil das Auto steckt jetzt echt wieder tief in der Schneescheiße. Ich fange an Kieferzuknirschen, eine innere Spannung habe ich sowieso schon, seit ich den ersten Schnee fallen gesehen habe. Yvo et Camille steigen wieder aus dem Auto, doch die Reifen und auch ich drehen nur durch. Zu viel Schnee! Die beiden Franzosen schaufeln mir die Reifen frei bis ich es dann schaffe, mit dem Auto zurück zu schieben. Die beiden steigen wieder auf den Rücksitz und reiben sich die Hände – anscheinend scheint es draussen etwas kalt zu sein. Ich schiebe ein Stück zurück bis ich auf Schotterstraße zurück komme, wo es sicher ist, mit Pola zu wenden. „Tut mir leid!“ sage ich, hier gibt wohl erstmal kein weiterkommen. Aber Gott sei Dank gibt es lt. neugekaufter Fahrkarte noch eine weitere Straße, die nach Egilstadir führt. Bis zu dieser Straße fahren wir ca. eine halbe Stunde. Ich entspanne mich wieder so langsam und denke mir, dass Schneefahrbahn doch nicht so perfekt ist für Pola.
Wir kommen zur Kreuzung, wo diese Straße Richtung Stadt abzweigt. Nach ein paar Kilometern beginnt es wieder zu scheien, aber bis jetzt nicht weiter schlimm. Bis jetzt! Der Schnee wird immer wie stärker und dichter. Ich denke mir: „Zum Glück ist das Auto weiß, so kann es im Schnee ausgezeichnet gesehen werden!“ Es beginnt wieder Schneefahrbahn auf eher ebener Straße, aber bis jetzt nicht weiter schlimm. Bis jetzt! Der Schneefall wird zu einem Schneesturm. Ich sehe teilweise keine zwei Meter mehr, verliere teilweise die Orientierung, weil auch die neofarbig bemalten Straßenstecken inzwischen nicht mehr zu erkennen sind. Die Tatsache, dass es links der Straße ein paar Meter in den Graben geht entpannt mich nicht. Ich ruf in Gedanken nach allen möglichen Heiligen und Schutzengeln und schreie mental: „Ich bringe euch in die scheiß Stadt, es komme was wolle!“ Bis dann das Auto doch wieder in der Schneefahrbahn stecken bleibt, so wie vorher, nur inklusive Schneesturm. Der Schädel wieder heiß, die Zähne knirschend und meine Muskulatur angespannt wie nur wos, empfinde ich kurz Momente absoluter Verzweiflung und sage zu meinen neuen Insassen „Es tut mir leid, ich kann hier nicht weiter!“ Wie schön, dass ich jetzt drauf komme, wo ich schon eine Viertel Stunde auf Schneefahrban in den Schneesturm mit einem weißen Polo mit Sommerreifen hineingefahren bin. Umkehren ist auf der Straße unmöglich, die Straßen sind zu rutschig, man sieht den Rand nicht wirklich und es fahren andauern Allradautos vorbei, die mein Auto aufgrund seiner Tarnfarbe vermutlich nicht gleich sehen werden.
Ich schalte alle Lichter ein, die Pola zu Verfügung hat. Yvo et Camille geben mir einen initialen Schubs vorne an der Motorhaube, damit ich rückwärts losfahren kann. Sie steigen ein und lassen die Türen offen und schauen nach hinten raus. Ich lege den Rückwärtsgang ein und beginne rückwärts zu schieben – in einem ziemlich geringen Tempo natürlich. Da ich immer wieder Orientierung verliere, da ich außer weiß, nur mehr weiß sehe, weißen (i woaß das ma weißen mit s schreib) mir Yvo und Camille mit den Worten „To se left, to se right!“ den Weg rückwärts. Hin und wieder komme ich ziemlich nahe dem „Abgrund“ wo dann Yvo ruft „Stop!!! More to se right!“ Die Spannung nimmt noch mehr zu, als die beiden sagen, dass ein Auto von hinten kommt – natürlich ein Allrad. Es kommen im Laufe des Manövers mehrere Autos vorbei. Einige bleiben stehen, lassen die Scheibe herunter und fragen leicht schelmisch lächelnd, ob sie mir irgendwie behilflich sein können. Einer bietet mir sogar an, dass er mir voraus fährt und ich ihm nachfahren soll. Aber ich lehne dankend ab und meine, dass es unmöglich ist für mich hier weiter zu kommen. Nach etwa einer viertel Stunde rückwärts schieben beginnt vom kuppeln meine linke Wade zu krampfen und an Kraft zu verlieren. Ich bin auch schon kurz davor, meine Nerven weg zu werfen und stelle mir vor, wie ich Kupplung loslasse, und das Auto rückwärts in den Graben fahren lasse um mich von dort dann retten zu lassen. Aber schade ums Auto. Ich rufe wieder alle meine geistigen Helfer und nehme wieder all meine Kraft zusammen. Ein Bus fährt an uns vorbei und wieder ein anderes Auto, das stehen bleibt und uns Hilfe anbietet. Dass wir nicht übersehen werden, winken Camille und Yvo hinten bei offener Autotüre raus um auf uns aufmerksam zu machen. Der Autofahrer meint, dass es noch etwa 15 Minuten rückwärts gehen würde, bis die Straßenverhältnisse wieder akzeptabler werden.
Nach zehn Minuten wird der Abgrund links von der Straße seichter und drehe endlich in mehreren Zügen um. Endlich kann ich wieder gerade aus fahren. Ich bedanke und entschuldige mich gleichzeitig bei den Autostoppern, die mittlerweile halb erfroren wieder die Autotüren hinten schließen können. Das war nun auch die letzte Chance nach Egilstadir zu kommen. Wir fahren zurück in eine kleine Stadt bei den Ostfjorden. Der Schnee hört langsam wieder auf und mit dem Schnee beginnt auch die Anspannung zu verschwinden. Ich muss einmal auf der Straße stehenbleiben und eine anrauchen.
Wir kommen gerade noch rechtzeitig in ein fast ausgebuchtes Hostel und nehmen und dort ein Zimmer und blicke mit einem Lachen und Stolz auf die letzten Stunden zurück. Yvo und Camille laden mich auf Bier und essen ein und wir lassen das Geschehene immer wieder Revue passieren. Sie meinen auch, dass ich in der Situation ziemlich entspannt gewirkt hätte. Freut mich zu hören, dass ich meine innere Unsicheit und Anspannung anscheinend gut kaschieren kann. Ich muss ihnen mehrmals sagen, dass sie heute wahrscheinlich mein Leben gerettet haben. Sie meinen dasselbe zu mir.

Ich danke dem Leben, dass es mir heute die beiden geschickt hat. Abgesehen davon, dass es einmal gut getan hat in Gesellschaft zu sein, wüsste ich nicht genau, ob ich hier lebend wieder heraus gekommen wäre, wenn ich alleine die Wege bestritten hätte. Ich weiß zwar auch nicht, ob ich überhaupt nach Egilstadir gefahren wäre, wenn ich die beiden nicht getroffen hätte, aber sie waren auf jeden Fall zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Am nächsten Tag haben wir dann beschlossen, uns wieder auf den Weg Richtung Schönwetter zu machen. Y.et.C. wollten von Egilstadir aus wandern gehen, aber da der Schnee nicht so bald aufhören wird, haben sie beschlossen mit mir mitzukommen worüber ich sehr glücklich war. Wir sind also dann am nächsten Tag vom Osten komplett in den gegenüberliegenden Westen gefahren. Eine herrliche elfstündige Fahrt! Bei Schönwetter hab ich nun viel Gesehenes noch einmal wie eine Art Zusammenfassung in einem anderen Licht betrachten können. Alles schien viel grüner und leuchtender. Bei einer kurzen Rast bei einem großen Gletschersee haben sich auch Robben gezeigt, worüber ich überglücklich war. Um Mitternacht im Westen angekommen, bauen die Franzosen ihr Zelt auf und ich verbringe die kalte Nacht im Auto. Am nächsten Tag trennen sich mit Umarmungen und Danksagungen unsere Wege. Danke für diese Begegnung!


Meine Lebensretter Camille & Yvo & Pola

Nachtrag 19.9.2012: Vor zwei Wochen waren mich die beiden in Österreich besuchen und Camille hat gemeint, sie hätte an diesem Tag heimlich hinten im Auto geweint, weil sie geglaubt hat, dass sie an diesem Tage sterben würde... Gott sei Dank hab ich das nicht mitbekommen, ich hätte vermutlich mitgeweint! :-)