Liebe Freunde!
wir sind wieder zurueck in cape coast und die reise war sehr spannend.
die tage vor dem start hatte ich eine verkuehlung (verkuehlung am aequator hoert sich komisch an, aber die klimaanlagen sind teilweise sehr kalt eingestellt:) und 38 fieber. hab dann von meinem gastonkel homoeopathische medizin bekommen, wo ich mir einbilde, dass sie ziemlich gut gewirkt hat. freitag war ich dann fast wieder ganz fit. musste mich nur mit klopapier zum schneuzen bewaffnen, den sowas wie taschentuecher oder tempoboxen hab ich hier noch nicht gesehen. der nasensekreten wird hier freien lauf gelassen oder auch schneuzen auf afrikanisch kann man sagen (kann man auch mit dem steirischen schneuzen vergleichen :) ist gewoehnungsbedurftig, aber man spart geld und schont die umwelt!
fuer freitags hatten wir ein ticket fuer einen bus um 9 nach tamale gebucht (stadt im norden, siehe googlemaps). wir sollten unbedingt um halb 9 schon dort sein hat man uns gesagt. gott sei dank waren wir auch schon so frueh dort, denn der bus ist dann naemlich auch schon fast puenktlich um 11 uhr los! als er bei uns ankam, war er schon ziemlich voll. der gang war mit koffern, kisten, bananen, matratzen usw beladen und so mussten wir fast auf allen vieren auf unseren sitzplatz in der vorletzten reihe. im bus waren nur drei neger (sprich ich, melanie und eine deutsche schwester) und sonst alles schwarze. wir hatten sogar einen flat tv wo afrikanische blockbuster gespielt wurden. einige liebesfilme, thriller und horrorfilme. auf den ersten film wirken die filme wie amateurpornos. die qualitaet der filme wirkt, als waren sie mit einer handkamera gefilmt worden, die vertonung ist viel zu laut, aber es ist troztdem amuesant sich diese anzuschauen :) nach 10 stunden wurd es dann aber doch etwas anstrengend. nach einem zwischen stopp in der stadt kumasi sind wir dann weiter nach tamale und sind dann auch so um 1 in der frueh dort angekommen. inzwischen hat er einige mal angehalten. manche frauen haben diese pause genutzt um ueber das fenster kochbananen und andere sachen einzukaufen. der gang war dann auch immer mehr mit sachen voll, die unterwegs noch uebers fenster eingekauft wurden. die leute warten immer bei solchen plaetzen, auf denen busse halten mit den riesenschuesseln auf dem kopf und verkaufen alles moeglche> wasser,brot, fisch,bananen, zahnbuersten aber auch sonnenbrillen. ein mc drive fuer verschiedene sachen, wenn man so will. ich denke mir dann auch das "shoppen" fuer frauen ist hier, coole bananen zu finden, anstatt schicke neue schuhe, die dann nur einmal angezogen werden
um 1 in tamale haben wir uns dann auf die suche fuer ein zimmer gemacht und nach 5 anlaeufen auch eines gefunden. naechsten tag am morgen wollten wir dann aufbrechen nach mole in den nationalpark. doch wir mussten dann bald erfahren, dass nur um 2 ein bus geht. da die fahrt dorthin mit dem bus 5 stunden betraegt, haben wir uns auf die suche nach einer anderen moeglichkeit gemacht. im endeeffekt blieb nichts anderes uebrig und wir haben uns ein taxi genommen. wir haben einen preis von 100 cedi ausgehandelt (ca 50 euro fuer alle 3, dh 17 euro pro person). fuer die hier ist das warscheinlich ein wochenverdienst, aber es wars echt werd, 86 km rumpelstrasse bei einer fahrt von ueber drei stunden in einem gemuetlichen taxi zu sitzen.
so frueh angekommen konnten wir am nachmittag noch bei einer gehsafari mitmachen. jeder faehrt dort hin mit der erwartung elefanten zu sehen. im momet ist jedoch regenzeit, alles ist bewachsen und die weitsicht ist schlecht. dass heisst, es kann sein, dass 100 meter neben dir ein elefant steht und du siehst ihn nicht. sehen aber antilopen und paviane, und viele andere coole viecher. am naechsten tag haben wir dann zwei autosafaris gemacht. war echt schoen am dach des autos bzw auf der ladeflaeche des pick ups durch den park zu fahren. leider liess sich kein elefant zeigen. macht nichts, war trotzdem sehr schoen dort, die sonnenuntergaenge fast kitschig!
am vierten tag der reise sind wir um 3 auf, denn der bus ging diesmal wirklich puenktlich um 4 vom mole motel weg. im bus waren nur 10 pruhnis und ich dachte mir schon, geil, das wird eine gemuetliche busfahrt. im naechsten ort sind dann schon wieder leute zugestiegen, dass der bus wieder ganz voll war. es ging schlimmer zu wie in einem affenzirkus, aber als aussenstehender lustig anzuschauen. es wurde gelacht, gestritten, fast geschlaegert, herumgeschrien, essensreste auf den boden gespuckt und inzwischen auch wieder mit den gehenden mc drives durch das fenster verhandelt.
der bus hat dann fast doppelt so lange zurueck gebraucht wie das taxi her. zurueck in tamale haben wir geld gebraucht, denn die visamaschine des hotels war spontan kaputt (hatten am ersten tag noch gefragt, ob wir mit visa bezahlen koennen, dann haetten wir uns das reisebudget noch besser einteilen koennen. die haben ja gesagt, aber die sagen eigentlich immer ja zu allem, wenn sie dich nicht verstehen ;) und wir mussten bar zahlen und hatten wenig kohle. nach 5 banken wo der bankomat entweder defekt oder sonst was war haben wir es dann aufgegeben und einen laib brot und wasser gekauft und die heimreise auf gut glueck gestartet. bis auf ein paar cedi rest ist es sich dann gott sei dank ausgegangen.
die fahrt nach kumasi zuruck in einem engen trotro war ganz besonders. wir hatten einen hahn im kofferraum, der hin und wieder mal gekraeht hat. von kumasi zurueck nach cape coast hatten wir dann einen klimatisierten, der auch ziemlich gemuetlich war. in kumasi mussten wir einen kleinen weg in einem taxi zurueck legen. der taxifahrer hat meli gefragt, wie viel es kosten wuerde, damit er sie "beruehren" duerfte. ich habe dann gemeint, dass sie meine frau waere, dann war das ganze dann kein thema mehr. er hat dann auch gemeint dass er einen onkel in amerika hat. gleich nachdem er uns absetzt muss er zum flughafen um ihn mit dem taxi abzuholen. der onkel ist halt nur letzte woche gestorben und er muss halt praktisch den koerper abholen. verstorbene werden hier auch vom krankenhaus von den angehoerigen oft selbst mitnachhause genommen und die kuemmern sich dann um den rest.
ich weiss, die erzaehlungen vom nationalpark waren kurz. es war super dort, aber das wahre abenteuer waren fast die hin und rueckreise :)
in der arbeit laeufts wie gewohnt. im moment merken wir aber, dass klassenpatienten hier ein extreme sonderbehandlung geniessen. haben im moment eine querschnittpatientin (ich glaub ich habe schon von ihr erzaehlt). ein junges maedchen, das irgendwas mit der regierung zu tun hat. der ganze tag dreht sich nur um sie. oft wird sie stundenlang behandelt und patienten auf der "normalen" station gehen dabei leer aus und werden nicht behandelt. unser chef meint, dass die augen ghanas auf uns gerichtet sind und wir uns deswegen hauptsaechlich auf das maedl konzentrieren muessen. sie bekommt stundenlang therapie am tag. ob das dann so gut ist, frage ich mich auch immer wieder. als wir sie das erste mal gesehen haben, konnte sie ihre beine nicht beugen. der wiederstand fuehlte sich sehr hart an. das roentgen zeigte dann auch leichte verkoecherungen.als wir einmal in die arbeit kommen, konnte sie auf einmal die beine ca 60 grad beugen. unser supervisor meinte er war gestern abend noch allein bei ihr und haette "vorsichtig"mobilisiert und dann haette es ein bisschen knax gemacht und seit dem wuerde es so gut gehen. die tage nach dieser "sanften" mobilisation hatte die patientin fieber und die knie und beine waren hochueberhizt und anscheinend entzuendet. fraglich war dann fuer uns, wie vorsichtig diese mobilisation wirklich geschah, dass sind natuerlich nur vermutungen und haben keinen anspruch auf wahrheit. aber habe das gefuehl, dass hier viele sehr weit gehen wuerden wenn die "augen ghanas" auf einen gerichtet sind. wie auch immer, gott sei dank hat die patientin kein gefuehl in den beinen, denn ich vermute, es haette etwas weh getan...
in mole haben wir, wie schon gesagt auch die erste adventskerze angezuendet und wir haben ueber dann mp3player weihnachtslieder gehoert!
so viel fuer heute, am wochende gehts in die volta region und zu wasserfaellen dort!
eine schoene woche!
guenter kwaku bauernhofer
GOD BLESS YOU!
p.s.: letzte woche meinte eine dame ich wuerde mit dem bart ausschauen wie jesus. jetzt rasier ich mich erst gar nicht mehr! :)
wir sind wieder zurueck in cape coast und die reise war sehr spannend.
die tage vor dem start hatte ich eine verkuehlung (verkuehlung am aequator hoert sich komisch an, aber die klimaanlagen sind teilweise sehr kalt eingestellt:) und 38 fieber. hab dann von meinem gastonkel homoeopathische medizin bekommen, wo ich mir einbilde, dass sie ziemlich gut gewirkt hat. freitag war ich dann fast wieder ganz fit. musste mich nur mit klopapier zum schneuzen bewaffnen, den sowas wie taschentuecher oder tempoboxen hab ich hier noch nicht gesehen. der nasensekreten wird hier freien lauf gelassen oder auch schneuzen auf afrikanisch kann man sagen (kann man auch mit dem steirischen schneuzen vergleichen :) ist gewoehnungsbedurftig, aber man spart geld und schont die umwelt!
fuer freitags hatten wir ein ticket fuer einen bus um 9 nach tamale gebucht (stadt im norden, siehe googlemaps). wir sollten unbedingt um halb 9 schon dort sein hat man uns gesagt. gott sei dank waren wir auch schon so frueh dort, denn der bus ist dann naemlich auch schon fast puenktlich um 11 uhr los! als er bei uns ankam, war er schon ziemlich voll. der gang war mit koffern, kisten, bananen, matratzen usw beladen und so mussten wir fast auf allen vieren auf unseren sitzplatz in der vorletzten reihe. im bus waren nur drei neger (sprich ich, melanie und eine deutsche schwester) und sonst alles schwarze. wir hatten sogar einen flat tv wo afrikanische blockbuster gespielt wurden. einige liebesfilme, thriller und horrorfilme. auf den ersten film wirken die filme wie amateurpornos. die qualitaet der filme wirkt, als waren sie mit einer handkamera gefilmt worden, die vertonung ist viel zu laut, aber es ist troztdem amuesant sich diese anzuschauen :) nach 10 stunden wurd es dann aber doch etwas anstrengend. nach einem zwischen stopp in der stadt kumasi sind wir dann weiter nach tamale und sind dann auch so um 1 in der frueh dort angekommen. inzwischen hat er einige mal angehalten. manche frauen haben diese pause genutzt um ueber das fenster kochbananen und andere sachen einzukaufen. der gang war dann auch immer mehr mit sachen voll, die unterwegs noch uebers fenster eingekauft wurden. die leute warten immer bei solchen plaetzen, auf denen busse halten mit den riesenschuesseln auf dem kopf und verkaufen alles moeglche> wasser,brot, fisch,bananen, zahnbuersten aber auch sonnenbrillen. ein mc drive fuer verschiedene sachen, wenn man so will. ich denke mir dann auch das "shoppen" fuer frauen ist hier, coole bananen zu finden, anstatt schicke neue schuhe, die dann nur einmal angezogen werden
um 1 in tamale haben wir uns dann auf die suche fuer ein zimmer gemacht und nach 5 anlaeufen auch eines gefunden. naechsten tag am morgen wollten wir dann aufbrechen nach mole in den nationalpark. doch wir mussten dann bald erfahren, dass nur um 2 ein bus geht. da die fahrt dorthin mit dem bus 5 stunden betraegt, haben wir uns auf die suche nach einer anderen moeglichkeit gemacht. im endeeffekt blieb nichts anderes uebrig und wir haben uns ein taxi genommen. wir haben einen preis von 100 cedi ausgehandelt (ca 50 euro fuer alle 3, dh 17 euro pro person). fuer die hier ist das warscheinlich ein wochenverdienst, aber es wars echt werd, 86 km rumpelstrasse bei einer fahrt von ueber drei stunden in einem gemuetlichen taxi zu sitzen.
so frueh angekommen konnten wir am nachmittag noch bei einer gehsafari mitmachen. jeder faehrt dort hin mit der erwartung elefanten zu sehen. im momet ist jedoch regenzeit, alles ist bewachsen und die weitsicht ist schlecht. dass heisst, es kann sein, dass 100 meter neben dir ein elefant steht und du siehst ihn nicht. sehen aber antilopen und paviane, und viele andere coole viecher. am naechsten tag haben wir dann zwei autosafaris gemacht. war echt schoen am dach des autos bzw auf der ladeflaeche des pick ups durch den park zu fahren. leider liess sich kein elefant zeigen. macht nichts, war trotzdem sehr schoen dort, die sonnenuntergaenge fast kitschig!
am vierten tag der reise sind wir um 3 auf, denn der bus ging diesmal wirklich puenktlich um 4 vom mole motel weg. im bus waren nur 10 pruhnis und ich dachte mir schon, geil, das wird eine gemuetliche busfahrt. im naechsten ort sind dann schon wieder leute zugestiegen, dass der bus wieder ganz voll war. es ging schlimmer zu wie in einem affenzirkus, aber als aussenstehender lustig anzuschauen. es wurde gelacht, gestritten, fast geschlaegert, herumgeschrien, essensreste auf den boden gespuckt und inzwischen auch wieder mit den gehenden mc drives durch das fenster verhandelt.
der bus hat dann fast doppelt so lange zurueck gebraucht wie das taxi her. zurueck in tamale haben wir geld gebraucht, denn die visamaschine des hotels war spontan kaputt (hatten am ersten tag noch gefragt, ob wir mit visa bezahlen koennen, dann haetten wir uns das reisebudget noch besser einteilen koennen. die haben ja gesagt, aber die sagen eigentlich immer ja zu allem, wenn sie dich nicht verstehen ;) und wir mussten bar zahlen und hatten wenig kohle. nach 5 banken wo der bankomat entweder defekt oder sonst was war haben wir es dann aufgegeben und einen laib brot und wasser gekauft und die heimreise auf gut glueck gestartet. bis auf ein paar cedi rest ist es sich dann gott sei dank ausgegangen.
die fahrt nach kumasi zuruck in einem engen trotro war ganz besonders. wir hatten einen hahn im kofferraum, der hin und wieder mal gekraeht hat. von kumasi zurueck nach cape coast hatten wir dann einen klimatisierten, der auch ziemlich gemuetlich war. in kumasi mussten wir einen kleinen weg in einem taxi zurueck legen. der taxifahrer hat meli gefragt, wie viel es kosten wuerde, damit er sie "beruehren" duerfte. ich habe dann gemeint, dass sie meine frau waere, dann war das ganze dann kein thema mehr. er hat dann auch gemeint dass er einen onkel in amerika hat. gleich nachdem er uns absetzt muss er zum flughafen um ihn mit dem taxi abzuholen. der onkel ist halt nur letzte woche gestorben und er muss halt praktisch den koerper abholen. verstorbene werden hier auch vom krankenhaus von den angehoerigen oft selbst mitnachhause genommen und die kuemmern sich dann um den rest.
ich weiss, die erzaehlungen vom nationalpark waren kurz. es war super dort, aber das wahre abenteuer waren fast die hin und rueckreise :)
in der arbeit laeufts wie gewohnt. im moment merken wir aber, dass klassenpatienten hier ein extreme sonderbehandlung geniessen. haben im moment eine querschnittpatientin (ich glaub ich habe schon von ihr erzaehlt). ein junges maedchen, das irgendwas mit der regierung zu tun hat. der ganze tag dreht sich nur um sie. oft wird sie stundenlang behandelt und patienten auf der "normalen" station gehen dabei leer aus und werden nicht behandelt. unser chef meint, dass die augen ghanas auf uns gerichtet sind und wir uns deswegen hauptsaechlich auf das maedl konzentrieren muessen. sie bekommt stundenlang therapie am tag. ob das dann so gut ist, frage ich mich auch immer wieder. als wir sie das erste mal gesehen haben, konnte sie ihre beine nicht beugen. der wiederstand fuehlte sich sehr hart an. das roentgen zeigte dann auch leichte verkoecherungen.als wir einmal in die arbeit kommen, konnte sie auf einmal die beine ca 60 grad beugen. unser supervisor meinte er war gestern abend noch allein bei ihr und haette "vorsichtig"mobilisiert und dann haette es ein bisschen knax gemacht und seit dem wuerde es so gut gehen. die tage nach dieser "sanften" mobilisation hatte die patientin fieber und die knie und beine waren hochueberhizt und anscheinend entzuendet. fraglich war dann fuer uns, wie vorsichtig diese mobilisation wirklich geschah, dass sind natuerlich nur vermutungen und haben keinen anspruch auf wahrheit. aber habe das gefuehl, dass hier viele sehr weit gehen wuerden wenn die "augen ghanas" auf einen gerichtet sind. wie auch immer, gott sei dank hat die patientin kein gefuehl in den beinen, denn ich vermute, es haette etwas weh getan...
in mole haben wir, wie schon gesagt auch die erste adventskerze angezuendet und wir haben ueber dann mp3player weihnachtslieder gehoert!
so viel fuer heute, am wochende gehts in die volta region und zu wasserfaellen dort!
eine schoene woche!
guenter kwaku bauernhofer
GOD BLESS YOU!
p.s.: letzte woche meinte eine dame ich wuerde mit dem bart ausschauen wie jesus. jetzt rasier ich mich erst gar nicht mehr! :)